Die Freien Demokraten stellen Ihr innovatives Innenstadtkonzept vor

Der „Donut-Effekt“ – Besser Bauen in der Mitte

Der Ortsverband der Freien Demokraten lud zu einer Innenstadtführung der besonderen Art ein. Die beiden Spitzenkandidaten Dr. Ira Hörndler, Fachjuristin für Immobilienrecht und Peter  Fuhrmann, Einzelhändler auf der oberen Markstraße, erläuterten bei einem Spaziergang in der Innenstadt aktuelle Probleme und stellten Ihr innovatives Innenstadtkonzept vor.  

„Warum bei dieser Gelegenheit nicht die alte Idee wieder aufgegriffen wird, den unteren Markt mit einer Tiefgarage zu unterbauen.“

Es ist einfacher, auf der grünen Wiese zu bauen, als in der Altstadt mit teilweise engen Gassen, kleinteiligen Gebäuden und Gestaltungsvorgaben. Das gilt sowohl für Läden, die sich in der Peripherie eine „Schachtel“ beliebiger Größe hinstellen können, als auch für Wohnungen und insbesondere Einfamilienhäuser. Deshalb veröden in vielen Städten die Altstadtkerne und irgendwann gleicht eine Stadt einem Donut: außen speckig und innen hohl. Auch in Neumarkt wurde nicht nur Gewerbe sondern auch Einzelhandel und Wohnraum jahrzehntelang außerhalb der Altstadt gebaut. 

Das störte offenbar niemanden, solange alle Geschäfte vermietet waren und man dort bequem mit dem Auto bis vor die Ladeneingangstüre fahren konnte. Inzwischen sind die Schwierigkeiten des stationären Handels allerdings auch in Neumarkt spürbar. Alte eingesessene Geschäfte schließen, weil die Inhaber keine Nachfolger finden, in den von Filialisten angemieteten Geschäften gibt es viel Wechsel mit längeren Leerständen. 

Die Innenstadt muss sich als attraktiver Ort neu erfinden. Die Freien Demokraten befürworten deshalb, dass der Studiengang „Management in der Biobranche“ der TH Nürnberg in einen Neubau zwischen Residenzplatz und Glasergasse ziehen soll, der derzeit von Leerständen geprägt ist. Befürwortet wird  auch die Erweiterung der Tiefgarage unter dem Residenzplatz. Ira Hörndler, die sich bei der FDP Neumarkt federführend mit Verkehr und städtebaulichen Themen befasst, fragt sich allerdings, warum bei dieser Gelegenheit nicht die alte Idee wieder aufgegriffen wird, den unteren Markt mit einer Tiefgarage zu unterbauen. Man könnte doch zumindest einen Ausgang dieser erweiterten Tiefgarage zum Unteren Markt planen.

Könnte man von einer Tiefgarage aus direkt in die Marktstraße gelangen, würde das den Parkdruck auf der Marktstraße selbst reduzieren. Hörndler erinnert daran, dass es einen städtebaulichen Wettbewerb zur Umgestaltung des unteren Marktes, einen Siegerentwurf und die Vergabe eines entsprechenden Planungsauftrages gab, der dann gegen Zahlung einer hohen Abstandszahlung aufgelöst wurde, nachdem der Stadtrat im Nachhinein festgestellt hat, dass bei Umsetzung der Planung Stellplätze verloren gehen. Stellplätze seien aber die einzigen Nutzungen, bei denen der Donut-Effekt kein Problem sondern von Vorteil sei, so Hörndler. Das Ziel des Städtebaus müsse sein, dass die Innenstadt attraktiv für die Menschen sei, was in der Regel voraussetze, dass nicht zu viel Platz den Autos vorbehalten bleibe.#

„Viele Leerstände sind wohl unrealistischen Mietvorstellungen geschuldet…“

Die Tendenz, dass die Neumarkter Innenstadt auch wieder als attraktiver Wohnort wahrgenommen wird, wird von den Freien Demokraten sehr begrüßt. Der Donut müsse wieder zum Krapfen werden, in dem das Beste in der Mitte liege, fordert die FDP. Dazu gehöre aber auch und vor allem, dass die Altstadt als Einkaufsstadt attraktiv bleibe. Viele Leerstände seien wohl unrealistischen Mietvorstellungen geschuldet, so Hörndler. Allerdings gibt es auch Themen die die Stadt selbst verbessern könnte. Zum Beispiel wäre es sicherlich ein Pluspunkt für die Altstadt, wenn die Toiletten in der Innenstadt besser sauber gehalten und die Behindertentoiletten 24 / 7 offen wären. Beide Forderungen finden sich im Wahlprogramm der FDP. 

Foto: Peter Fuhrmann

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