„Landwirtschaft liberal“

Agrarrunde der FDP Neumarkt diskutierte mit Bauern Neumarkt.

von links nach rechts Heidi Rackl, Nils Gründer, Nicole Bauer, Regina Lehmeier, Sascha Renner, Peter Fuhrmann, Dr. Ira Hörndler

Die FDP Neumarkt organisierte kürzlich ein Agrarforum „Landwirtschaft liberal“ mit der niederbayerischen FDP-Bundestagsabgeordneten Nicole Bauer und „Land schafft Verbindung“-Vertreterin Regine Lehmeier.

Initiiert von den beiden FDP-Spitzenkandidaten für die Kreistagswahl, Sascha Renner und Silvia Burger-Sippl, sollten besonders die Landwirte der Region zu Wort kommen: das Näherbringen von landwirtschaftlicher Praxis und der theoretischen Politikstand bei der Diskussion im Vordergrund. „No farmers, no future“, zitierte Burger-Sippl einen Slogan der Schlepperdemosund führte im Anschluss durch die Diskussion.

Bauer, die in Berlin im Agrarausschuss sitzt, sprach sich deutlich für die Beibehaltung der bäuerlichen Strukturen in Bayern. Viel Applaus erntete Bauer beider Forderung, Stalleinbrüche unter Strafe zu stellen. Bauer bestand darauf, dass das Tierwohl unbedingt gewährleistet sein müsse, das Unrecht am Tier aber nicht durch Einbrüche geheilt werden könne, sondern nur durch Recht und Gesetz in Form von Veterinärkontrollen. Auf Nitrat und Düngeverordnung angesprochen, zweifelte Bauer die Vergleichbarkeit der an die EU gemeldeten Nitratwerte an. Deutschland habe ein Belastungsnetz gemeldet, nicht aber eine repräsentative Datengrundlage.

Lehmeier war fein, dass die Bundesländer teilweise gar nicht verwertbare Messwerte weitergegeben hätten. Außerdem, so Lehmeier, könne es „nicht Politik sein“, wenn mit der Düngeverordnung völlig praxisferne Regeln festgelegt würden. Auch eine Verschärfung bringe nichts, wenn über die Auswirkungen nichts bekannt sei.

…damit Bauern auch weiterhin hochwertige Lebensmittel produzieren können und der Berufsstand erhalten bleibt.

Aus dem Publikum wurden Stimmen laut, dass Landwirte selbst ihren Kindern ab-raten würden, später Bauern zu werden. Bauer bestätigte dies – manche Land-wirtschaftsschulen würden schon keine Kurse mehr abhalten, da es zu wenigeAzubis gebe.

Einig waren sich Landwirte und Politiker nach einer angeregten Diskussion in einer Sache: jeder wünschte sich mehr Verlässlichkeit der politischen Entscheidungen, damit Bauern auch weiterhin hochwertige Lebensmittel produzieren können und der Berufsstand erhalten bleibt.

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